Kurzportrait Humanitäres

Seit 1997 bin ich als Mitglied von «Ärzte ohne Grenzen» (MSF) humanitär engagiert. Von 1997 bis 2002 auf Einsätzen im Kaukasus und Afrika sowie von 2004 bis 2011 und seit 2022 wieder im Vorstand von MSF Schweiz.

Mein Blick auf die Welt wurde und wird durch diese humanitäre Erfahrung sowohl beruflich wie privat nachhaltig geprägt.

Humanitäres

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Einer der positiven Nebeneffekte meiner Nichtwahl als Nationalrat im Herbst ist, dass mich die Verantwortlichen von MSF-Schweiz wieder angefragt haben, ob ich zurück in den Vorstand wolle, da ich aktuell politisch doch weniger exponiert bin (denn MSF achtet sehr darauf, nicht als politische Organisation gesehen zu werden und sieht deshalb eine grosse Nähe zu politischen Personen als problematisch an. Auf kantonaler Ebene bestehen allerdings kaum Interessenskonflikte).

Ich habe gerne zugesagt und freue mich, wieder mich mit humanitären Themen auseinandersetzen zu dürfen.

Genauso wie ich früh in meinem Leben entschloss, Arzt zu werden, hatte ich schon als Teenager den Wunsch, humanitäre Einsätze zu machen (vgl. auch Kapitel «über mich»).

Diesen Wunsch setzte ich 1997 in die Tat um, indem ich mit «Ärzte ohne Grenzen» (MSF) in Berg-Karabach mithalf, ein Programm zur Behandlung der Tuberkulose aufzugleisen. Da die Tuberkulose nach dem Zerfall der Sowjetunion in diesen Gebieten eine enorme Herausforderung war, besuchte ich in diesem Zusammenhang verschiedene Gegenden dieses früheren gigantischen Staates (Abchasien, Georgien, Südossetien, Kasachstan und Kirgistan).

Ganz andere Herausforderungen lernte ich in Mosambik bei kurzen Notfalleinsätze zwischen 1999 und 2001 kennen (Überschwemmungen, Choleraepidemien). Zuletzt war ich gemeinsam mit meiner Frau Nicole bis Anfang 2002 in Sierra Leone tätig. 2004 wurde ich in den Vorstand von MSF Schweiz gewählt und konnte mich so bis 2011 auf einer anderen Ebene in humanitären Angelegenheiten engagieren. Seit Mai 2022 bin ich erneut im Vorstand von MSF-CH, wobei ich nun mehrheitlich für Aspekte in der Deutschschweiz einen Beitrag leisten kann (Fundraising, Kommunikation, organisatorische Belange).

All die Erfahrungen haben meinen privaten und beruflichen Horizont erweitert, aber mich immer wieder vor die Frage gestellt, wieso die Lebensumstände in solchen Gegenden so viel schwieriger sind als bei uns. Dies zu beantworten ist mir nie richtig gelungen. Trotzdem ist es nun tief in mir verwurzelt, dass dies nicht taten- und fraglos akzeptiert werden darf. Auch wenn die Herausforderungen, etwas daran zu ändern, schier unlösbar erscheinen mögen.

Es führt mich auch immer wieder zur Erkenntnis, dass ich dankbar sein muss, hier in der Schweiz und innerhalb der Schweiz in so behüteten Verhältnissen aufgewachsen zu sein. Sicher habe ich auch meinen persönlichen Beitrag geleistet, dass es so ist. Wie gross dieser im Vergleich zum gutgemeinten Schicksal, dass ich hier aufgewachsen bin und leben darf, ist, kann ich allerdings nicht sagen. Er ist wahrscheinlich kleiner, als ich es mir denken würde. Nebst Dankbarkeit ist hier auch Bescheidenheit angesagt.

Link zum Video auf Blick.ch – Ärzte ohne Grenzen – So hilft die Organisation in der Ukraine

In der Ukraine kümmern sich Ärzte ohne Grenze um verletzte Zivilisten. Mit einem Spezialzug transportieren sie die verwundeten Menschen aus dem Kriegsgebiet in den Westen des Landes. Ein Verantwortlicher berichtet über den Einsatz.

21. Juli 2022

Link zum Artikel (PDF) des Einsiedler Anzeigers: «Generell wird unsere Arbeit immer gefährlicher»
19. Juli 2022

Link zum Swissinfo-Artikel über Médecins Sans Frontières Schweiz mit Antoine Chaix.
01. Dezember 2006

Médecins Sans Frontières Schweiz mit Antoine Chaix in Mosambik. Situationsbericht über die internationalen Hilfsarbeiten im Katastrophengebiet nach den schweren Überschwemmungen.
15. März 2000

Improvisiertes Sprechzimmer in zerstörtem Postgebäude
Sierra Leone 2001

Psychiatrische Klinik (Kissi Mental)
angeketteter schizophrener Patient
Sierra Leone, Weihnachtstag 2001

Cholera-Behandlungszelt
Im Norden Mosambiks 2000

Sprechstunde im Überschwemmungsgebiet
Mosambik 2001

Sprechstunde im Überschwemmungsgebiet
Mosambik 2001

Improvisiertes Lager bei der Überschwemmung des Limpopo River
Mosambik 2001